Energieverbrauch so wichtig wie die Lage?

Bisher galt das Maklersprichwort:
Lage, Lage, Lage als das Hauptkriterium für die Auswahl einer Immobilie.


Aufgrund der Energiepreisexplosion und der zu erwartenden weiteren Preissteigerungen für Energie zur Beheizung der Immobilie rückt aber neben der Lage immer mehr die Energieeffizienz der Immobilie in den Vordergrund. Dies zeigt die erneute Novellierung der Energieeinsparverordnung 2009. (siehe News).

Bereits vier von zehn Maklern spüren eine verstärkte Nachfrage nach Kaufimmobilien, die der Energieeinsparverordnung entsprechen.

Damit könnte der Energieverbrauch einer Immobilie bald ähnlich wichtig sein wie Preis oder Lage und sich damit auch auf den Immobilienwert im Rahmen der Immobilienbewertung wertmindernd auswirken.

Diese Tendenz ist abgeschwächt auch im Mietgeschäft zu spüren, wie knapp ein Viertel der Makler bestätigt. Schließlich verursachen Energiekosten einen immer größeren Teil der Wohnkosten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Immobilenportals Immowelt.de, an der 1.094 Makler teilgenommen haben.

Immobilienkäufer möchten die Betriebskosten senken: Rund 43 Prozent der Interessenten achten deshalb auf eine Isolierverglasung, 40,5 Prozent auf eine gute Fassadendämmung. Einige gehen sogar noch weiter: Um von Preissteigerungen fossiler Brennstoffe unabhängig zu sein, fragen mehr als ein Viertel (29,3 Prozent) der Käufer immer häufiger nach einer Versorgung des Objekts mit regenerativen Energien. Aber auch der Punkt ökologische Bauweise wie etwa eine Belüftung mit Wärmerückführung kommt immer häufiger zu Sprache. Dies bestätigt etwa jeder fünfte Makler (19,6 Prozent).

Mieter hingegen achten vor allem auf Standards der Gebäudesanierung wie zum Beispiel eine Isolierverglasung (33,1 Prozent) oder eine Fassadendämmung (28,4 Prozent). Nur 7,6 Prozent der Mieter sprechen das Thema ökologische Bauweise an. Schließlich verursachen diese hohe Investitionskosten, was die Mietkosten steigert.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine Umfrage bei Immobilienscout24 unter 1017 Befragten im Jahr 2008.
84,9 % der Immobilieninteressenten gaben an, dass der energetische Zustand der von ihnen bewohnte Immobilie wichtig sei und jeder zweite gab bereits an, dass die Vorlage des Energieausweises auf die Wahl der Immobilie einen großen Einfluss habe. Aus diesem Grund informiert Immobilienscout24.de mit einem Themenspezial auf www.immobilienscout24.de/energieausweis über das für Immobileinkäufer wichtige Thema. Weitere Hinweise finden Sie auch unter www.dena.de.

Auch im Rahmen der Immobilienbewertung wird die energetische Qualität daher eine immer größere Rolle spielen. Im Rahmen von Ankaufberatungen werde ich als Immobiliensachverständiger i.d.R. auf die Energieeffizienz der Immobilie angesprochen.

Das Umweltbundesamt empfiehlt:

„Menschen, die sich heute mit dem Gedanken tragen, ihre Altersicherung in Form einer Immobilie zu betreiben, sollten das ausgewählte Objekt sorgfältig auf die langfristige Wertstabilität prüfen. Kritisch zu fragen ist nach der demographischen Prognose der Region und innerhalb der Region nach der Lage in einem „lebensfähigen Kern“. Wichtig sind auch die Energieeffizienz des Gebäudes und der Aufwand, das Gebäude energieeffizient zu gestalten sowie die Alterstauglichkeit der Wohnung. Falls auch nur eins dieser Kriterien ungünstig zu bewerten ist, rät das Umweltbundesamt vom Kauf ab“

Quelle: Presse-Information 019/2009 des Umweltbundesamtes und Immobilien-Info von immowelt.de und eigene Recherchen.


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